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Der erste Meterhecht, aller Anfang ist schwer..... Juni 05
1,06cm Hecht, oder der erste Meter von Tom:
Am letztem Samstag war ich am späten Nachmittag mal wieder auf meinem Boot zum Faulenzen unterwegs. Eigentlich wollte ich das trockene Wetter ausnutzen um zu schaun ob die Zander noch an der selben stelle standen wie am Donnerstag als ich schon fast am anderem Ufer des Sees einen schönen 59 cm Zander fangen konnte.
Es empfing mich ein strammer Wind aus West mit 5 stärken als ich am Hafen ankam und mein Boot klarmachte. Naja, was solls dachte, an die guten Zanderstellen kommst du nicht ran, aber ein paar ruhige Hechtecken gibts ja immer.
Also fuhr ich los an meine Hot Spots. Am ersten (mitten auf dem See) angekommen warf ich die Anker und fing auch gleich an zu fischen. Auf einer Tiefe von 8m erwies sich das leider bei dem starkem Wind alles andere als einfach. Ein rechter Köderkontakt kam nicht zustande, so das bereits nach 20 minuten ein wechsel an eine windgeschütze stelle erfolgte.
Hier waren zwar keine vielversprechenden Echos auf dem Lot, aber diese Ecke war bisher immer für einen Hecht gut. Schließlich muß man sich ja auch nicht immer auf die Technik verlassen, und sollte auch ruhig mal seinem Instinkt nachgehen.
Also einen neuen Kopyto in 12cm und Grün/Gelb/Rot (meine erfolgsfarbe) montiert, und ran ans werk.Der alte war nach 8 Hechten und einem Zander leider am Ende und total verbissen, naja, hat seine Arbeit ja auch mehr als gut gemacht.
Nachdem ich dann diese Ecke so ziehmlich abgeworfen und gekurbelt hatte, und schon über einen erneuten Stellenwechel nachdachte kam auf einmal der Biss. Zuerst bemerkte ich nur einen sehr zögerlichen Kontakt (der auch von einem Zander hätte stammen können), den ich natürlich sofort mit einem Anhieb begegnete. Und schon ging der Tanz richtig los. Die Crypton Zander by Jörg Strehlow bog sich gewaltig durch als der Kontakt am anderem Ende sich in Bewegung setzte. Die Bremse der Twin Power 5000 F fing an zu singen, und ich lockerte diese erstmal, um ein ausschlitzen des Fisches zu verhindern. Relativ schnell und einfach ließ sich der Fisch nach dieser ersten Flucht auch ans Boot und die Wasseroberfläche rankurbeln, und so bekam ich ihn dann zu Gesicht.
Aus 7m Tiefe kam eine stramme Hechtdame zum vorschein, verharrte einen Moment genau wie ich, und so schauten wir uns gegenseitig an um uns zu Mustern. Für mich war schnell klar das ich diesmal endlich den Meterhecht an der Rute hatte. Während meine Gedanken zwischen Kescher klarmachen oder doch lieber Gaffen hin und her kreisten bewegte sich die Dame überhaupt nicht und schaute mich weiter an. Unsere Blicke kreuzten sich, und sie schien doch recht böse darüber zu sein das sie aus der Tiefe hochgeholt wurde, wenn Blicke töten könnten ....
Manchmal können solche augenblicke einem verdammt lang vorkommen. Naja, der Dame schien mein Anblick zu reichen, und so setze sie sich Explosionsartig in bewegung, die Rute bog sich durch wie ich sie noch nie gesehen hatte und es folgte die erste 20m Flucht. Dieser Fisch hatte Power, und davon reichlich. So gelang es mir immer wieder die Hechtdame ans Boot ranzudrillen, aber jedesmal wenn sie in Sichtweite war, kam ein erneutes aufbäumen und eine neue 20m Flucht in jede nur erdenkliche Richtung. Mal nach links, mal nach rechts, mal unter dem Boot hindurch und auch in richtung Anker. Aber hier konnte ich zum Glück schlimmeres verhindern und mit starkem gegendruck die richtung der Flucht ändern.
Das ging nun locker 15 minuten lang so, die Rutenspitze wurde mehrfach von dem Fisch unter Wasser gerissen, so stark war der druck auf der Rute. Ich stellte die Bremse nun doch ein bißl härter ein, denn der Haken schien sehr gut zu sitzen, und ich wollte nach über 15 langen Fluchten nun endlich die Entscheidung. Aber auch dies schien der Dame nicht viel auszumachen, es wurde konsequent weiter schnur von der Bremse gerissen. Die Twin Power sang unaufhörlich ihr Lied, und der Hecht spielte "Wilde Sau" vom feinsten. Nach weiteren 5 Minuten wars dann endlich so weit, die Dame zeigte Ermüdungserscheinungen, und die fluchten wurden kürzer und vor allem weniger.
Ich allerdings auch, der Schweiß stand mir auf der stirn, denn schließlich wollte ich diesen ersten Meter nicht verlieren. Vielleicht kennen sie das auch lieber Leser, wenn einmal ein Kaptialer Fisch an der Rute ist, und man ihn im Drill zu gesicht bekommen hat, dann werden die Knie weicher, und man drillt automatisch vorsichtiger, denn schließlich ist nichts ärgerlicher als den Fisch seines Lebens dann doch noch durch eine unachtsamkeit zu verlieren.
In diesem Fall jedoch ging alles gut, und ich hatte die Kapitale Dame nun vorm Kescher. Der erste Versuch saß auch sofort, und ich wuchtete sie ins Boot. Hier zeigte sich wieder einmal das ein guter Bootskescher eigentlich nie groß genug sein kann.
Im Boot wurde mir dann erst richtig klar das diese Dame den Meter deutlich überschritt, beim nachmessen kam mein Maßband auf 1,06 cm bei genau 14 Pfund. Ein sehr schöner Fisch, und das Grinsen konnte ich mir nicht länger unterdrücken. Der größte Hecht meines bisherigen Lebens.
Nun hatte ich allerdings doch ein problem, ich war ja alleine auf dem Boot unterwegs, wie sollte ich nun für sie liebe Leser, schöne Fangbilder machen?
Wegen des Anfangs erwähnten starken Winds war ich ziehlich alleine auf dem See unterwegs. Also fix das Fernglas ausgepackt und den See absuchen. Und in einer kleinen Bucht wurde ich dann fündig. Dort schleppten 2 Jungangler aus meinem Verein tapfer ihre Wobbler durchs Wasser. Also packte ich meine Sachen zusammen, das Tagessoll war ja ohnehin mehr als erfüllt, und ruderte mein Boot in die besagte Bucht.
Dort angekommen gab ich den Jungs noch einen schnellunterricht in Sachen "schöne Bilder von Fischen machen", und die beiden lernten auch schnell. An dieser Stelle nochmals vielen Dank Jungs, ich hoffe ihr habt noch was gefangen an dem Tag.
Mein ganzes Leben lang versuchte ich bis dato nun schon die Magische Metergrenze zu knacken, und war verdammt oft dran. Mit 97, 95 und auch 93 cm jedoch immer sehr knapp. Aber das gehört ja nun der Geschichte an. Übriegends der 2 Meterhecht der auf meinem Boot geknackt wurde, im Mai führte ich Michaela aus Bremen zu ihrem ersten Meterhecht, der mit 1,15 cm noch ein kleines stückchen größer ausfiel als mein eigener.
und hier nun also die Bilder vom ersten Meter
nach einem nervenaufreibenden Drill endlich im Boot, 1,06 cm bei 14 Pfund:
mein lieblingskopyto:
auch beim Faulenzen auf Hecht hat der Angstdrilling seine Berechtigung:
und hier isser, der erste Meter von mir:
die Dame hatte eine sehr schöne Zeichnung wie ich finde:
endlich ist der Meter gefallen, 1,06 cm bei 14 Pfund:
mächtiger Schädel:
so, ich hoffe euch haben der Bericht und die Bilder gefallen.
Gruß
Tom
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Copyright 2006 - 2017 by Tom Rustmeier
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